Diagnostik berücksichtigt die Individualität des Kindes

Die Individualität des Kindes in den Vordergrund zu stellen, bedeutet zunächst nicht danach zu fragen, was das Kind kann und was nicht. Bedeutsamer wird die Frage, "wie" das Kind eine Aufgabe löst. Das Überwinden einer Langbank kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Das Kind kann über diese balancieren, darüber krabbeln und sich in Bauchlage hinüberziehen. Das Augenmerk auf das "Wie" richten, gibt dem Erwachsenen Informationen über Lernmöglichkeiten des Kindes, auf Strategien, die es anwendet. Diese können heute anders sein als morgen, weil das Kind sich in einer ständigen Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt befindet.

Dem Erwachsenen ermöglicht diese Haltung, das Kind in seinem Bewegungsverhalten besser zu verstehen. In einem nächsten Schritt geht es erst darum, die Leistung des Kindes zu vergleichen und zu beurteilen. Beide Aspekte sind notwendige Bestandteile diagnostischen Vorgehens und stehen der Berücksichtigung der Individualtät des Kindes nicht entgegen.

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